Pattonville

Ein amerikanischer Panzergeneral stand Pate, als die US-Armee 1954 am westlichen Markungsrand Aldingens eine Siedlung zu bauen begann, auf einem Teil des alten königlich württembergischen Exerzierplatzes. 50 Millionen Deutsche Mark kosteten die 52 Wohnblocks damals, inklusive vier Offiziersvillen, zweier Schulen, Kirche, Kino und Fernheizwerk. Eigentümer war der Bund, da die Gelder aus Besatzungsleistungen kamen. Wo ehedem Soldaten der Ludwigsburger Garnison gedrillt wurden, wohnten also seit Mitte der fünfziger Jahre amerikanische GIs während ihrer dreijährigen Dienstzeit in Europa.

Mit 1.300 Familien war Pattonville die drittgrößte US-Stadt auf deutschem Boden. Doch im Herbst 1992 begann das große Kofferpacken. Nach der deutschen Wiedervereinigung hatten die Alliierten das Besatzungsstatut aufgehoben. Für die Kaufverhandlungen mit dem Bund holte sich Remseck nun Kornwestheim und Ludwigsburg als Partner hinzu; ein Markungsausgleich und die Gründung des Zweckverbands Pattonville/Sonnenbergsiedlung waren am 18. Dezember 1992 unter Dach und Fach.

Fast genau zwei Jahre dauerte es dann noch, bis der Zweckverband mit der Bundesvermögensverwaltung handelseinig wurde. Am 21. Dezember 1994 schließlich unterzeichnete Bürgermeister Kuhn, als Zweckverbandsvorsitzender, im Notariat Remseck den Kaufvertrag; Kostenpunkt: knapp 95 Millionen Mark. Das Plenum des Deutschen Bundestags gab am 8. März 1995 seine Zustimmung. Der Eintrag ins Grundbuch folgte am 23. Oktober 1995. Die John-F.-Kennedy-Allee trennt die Anteile Kornwestheims und Remsecks.

Ein städtebaulicher Wettbewerb brachte im Februar 1995 zunächst Klarheit über die künftige Gestaltung Pattonvilles. Durch Nachverdichtung und abrundende Bebauung sollen hier einmal 7.000 Menschen wohnen. 1996 kehrte dann das Leben zurück in die »Stadt im Grünen«, wie Pattonville – mit viel Grün durchsetzt und von weiten landwirtschaftlichen Flächen umgeben – gern genannt wird. Nachdem die ersten Wohnblocks saniert und modernisiert waren, zogen im Sommer 1996 die ersten Neubürger ein.

Über die vergangenen Jahre ist Pattonville insbesondere für junge Familien zu einem beliebten Wohngebiet geworden. Mehrere Kindergärten, eine Grundschule, die 2022 komplett neu gebaut worden ist und die Realschule Remseck liegen im Stadtteil. Spielplätze sowie das Jugendgelände Pattonville runden das Angebot für Kinder und Jugendliche ab. Drei Supermärkte und verschiedene Einzelhändler decken nicht nur den täglichen Bedarf, sondern haben Pattonville zu einem lebendigen, gewachsenen Stadtteil Remsecks gemacht.

Heute leben im Remsecker Teil circa 5.700 Menschen in Pattonville.

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Zweckverband Pattonville.

Ansicht der Grünanlage entlang der John-F.-Kennedy-Allee
Drei übergroße Mikadostäbe im Stadtteil Pattonville.
Sportplatz mit Tartanlaufbahn.
Skateranlage bei Sonnenuntergang.
Die Skulptur im Kreisverkehr am Ortseingang des Ortsteil Pattonville