Stadtentwicklungskonzept - REMSECK 2035

Bürgerbeteiligung, REMSECK 2035, Städtische Nachrichten

SERIE TEIL 1: Herausforderungen für die Stadt Remseck am Neckar

Die Stadt an den zwei Flüssen. Fit für die Zukunft.

Mit der Erarbeitung des Stadtentwicklungskonzepts REMSECK 2035 möchte sich die Stadt Remseck am Neckar mit allen Stadtteilen in den zentralen kommunalen Handlungsfeldern strategisch ausrichten und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen.

Gemeinsam wurden 9 Grundsätze, 24 strategische Ziele und 35 Projekte erarbeitet, die nun als Basis für künftige politische Entscheidungen und als Fahrplan für die städtische Entwicklung bis zum Jahr 2035 dienen sollen.

Zunächst wurde mit der IST-Analyse herausgearbeitet, welchen Herausforderungen die Stadt gegenübersteht. Demnach gehören der demografische Wandel, der wirtschaftliche Strukturwandel, sowie die ökologischen Herausforderungen und die Mobilität zu den wichtigen zu beachtenden Themen.

Die Rückmeldungen aus der Bürgerbefragung, die weitreichende Bürgerbeteiligung sowie die Klausurtagungen des Gemeinderats dienten dazu, herauszufinden, welche Zielsetzungen dem entgegengebracht werden können.

Für die Entwicklung der Stadt an den zwei Flüssen spielen zunehmend globale Herausforderungen eine besondere Rolle, die ein lokales Handeln erfordern.

Trotz des erhöhten Zuzugs aus dem In- und Ausland in die Stadt und einer in den letzten Jahren ansteigenden Geburtenrate, hat die zunehmende Alterung der Gesellschaft bereits heute Auswirkungen auf die Stadt Remseck am Neckar. Mit 1,84 Kindern pro Frau liegt die Geburtenrate in Remseck am Neckar über den Vergleichswerten des Landkreises Ludwigsburg mit 1,72 Kindern pro Frau und des Landes Baden-Württemberg mit 1,63 Kindern pro Frau. Die hohe Geburtenrate in Remseck am Neckar resultierte in den vergangenen Jahren in einem positiven Geburtensaldo, d.h. es wurden mehr Kinder geboren als Menschen verstorben sind.

Vor dem Hintergrund der „Generationengerechtigkeit“ ergeben sich in diesem Zusammenhang weitere Herausforderungen für die Stadt. Einerseits muss der „jüngeren“ Bevölkerung eine Perspektive und Heimat geboten werden, andererseits muss die Stadt auf die steigende Zahl „älterer“ Menschen reagieren und ihr Angebot in vielen Bereichen quantitativ und qualitativ an die sich verändernde Nachfrage anpassen. Darüber hinaus werden in Zukunft die Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen am Leben in der Stadt weiter in den Fokus rücken. Dies betrifft sowohl den Kinderbetreuungs- und Bildungsbereich, als auch den Bereich der sozialen Pflegedienstleistungen.

Die Stadt Remseck am Neckar folgt mit einem wachsenden Anteil an Arbeitsplätzen im Dienstleistungssektor dem aktuellen Trend und muss nun weiterhin auf die sich ändernde Wirtschaftsstruktur reagieren, beziehungsweise ihre örtlichen Rahmenbedingungen dementsprechend anpassen. Eine der größten Herausforderungen der Stadtentwicklung ist daher die Sicherstellung einer erreichbaren Grundversorgung, besonders auch im Hinblick auf den zunehmenden Anstieg der älteren Bevölkerung. Ein weiterer Entwicklungstrend ist das progressive Wachstum des Online-Handels, welcher die lokale Einzelhandelsstruktur immer stärker beeinflusst und Auswirkungen für die Innenstädte und Ortsmitten mit sich bringt.

Extreme und für Deutschland bisher untypische Wetterlagen, wie beispielsweise lange Trockenperioden mit Hitzewellen, sich daran anschließenden Starkregenfällen mit Hochwasser oder sehr milde Winter sind Anzeichen eines voranschreitenden Klimawandels. Die Stadt hat es sich zum Ziel gesetzt bis 2040 klimaneutral zu sein. Zur Erfüllung der landespolitischen Vorgaben zum Klimaschutz müssen auf der lokalen Ebene zielführende Maßnahmen, wie zum Beispiel eine konsequente Innenentwicklung, umgesetzt werden. Zudem gilt es zu prüfen, wie die Fahrzeugtechnik sowie die Vernetzung des Verkehrswesens durch Planung und Realisierung von Maßnahmen aktiv gefördert werden können.

Entscheidend für den Umgang mit den Herausforderungen ist vor allem die Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsvorausrechnungen dienen dazu, die zukünftige Einwohnerentwicklung in einer Kommune abzuschätzen. Aus einzelnen Szenarien errechnen sich zum Beispiel neben den Infrastrukturbedarfen auch unterschiedliche Flächen- und Wohnungsbaubedarfe. Den angestrebten Zielkorridor der Bevölkerungsentwicklung festzulegen ist Aufgabe des Gemeinderates. Dieser ist nach § 24 GemO BW das Hauptorgan der Kommune und legt die Grundsätze und Ziele der Stadtentwicklung fest.

Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hat für die Stadt Remseck am Neckar im Jahr 2019 in zwei Varianten die Bevölkerung für das Jahr 2035 vorausberechnet. Die im Jahr 2022 auf Basis der Zahlen von 2021 aktualisierte Bevölkerungsvorausrechnung sieht einen Entwicklungskorridor von 416 Personen vor. Die Bevölkerungszahl liegt im Jahr 2035 demzufolge zwischen 26.940 und 27.356.

Für die Entwicklungsstrategien der Stadt Remseck am Neckar und deren Umsetzung hat der Gemeinderat in der ersten Klausurtagung eine demografische Zielsetzung als Grundlage für alle weiteren Strategien in den einzelnen Handlungsfeldern festgelegt. Auch durch die bereits feststehenden Baugebietsentwicklungen, beispielsweise in Aldingen, in der Neuen Mitte oder in Neckarrems, hat sich der Gemeinderat auf ein Wachstumsszenario verständigt:

Bis zum Jahr 2035 wird die Bevölkerungszahl von Remseck am Neckar auf rund 30.000 Einwohnerinnen und Einwohner ansteigen, dies entspricht einem Zuwachs von etwa 13 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021. Dieses Wachstumsszenario wurde damit für alle 8 Handlungsfelder sowie für die strategischen Ziele und Planungen bzw. Projekte für REMSECK 2035 zugrunde gelegt.

In Teil 2 der wöchentlichen Serie erhalten Sie einen Überblick über alle 35 Planungen und Projekte sowie das Ergebnis der Priorisierung. Wir erläutern Ihnen zudem welche Top-Projekte es auf die ersten 3 Plätze geschafft haben.

Wer schon heute einen Blick auf die Prioritätenliste werfen möchte, findet diese sowie alle weiteren Informationen dazu auf der städtischen Homepage unter www.remseck.de/remseck 2035.

Redaktion

Stabsstelle Bürgerbeteiligung